
Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft – welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es im Vergleich zwischen Deutschland und unseren Herkunftsländern?
Frauen stark machen – so nahm der neutrale Beobachter den Sinn des Workshops an der spanischen Weiterbildungsakademie Academia Española de Formación (AEF e.V.) wahr.
Im Rahmen des Projektes ,,Neue Heimat Schwarzwald‘‘ war es Projektmitarbeiterin Ghania Benaissa gelungen, die Referentin Anita Schreiner, welche in der Schweiz aufgewachsen ist, zu gewinnen. An der von Alfredo Sánchez koordinierten Bildungsinstitution mit Schwerpunkt Integrations- und Sprachkursen aller Art waren zehn Frauen, allesamt Kursteilnehmerin aus Mia Seegers und Veronika Paskiels Kurs, gekommen und durften eifrig mitdiskutieren.
Auf vielfältige Art und Weise wurde die Rolle der Frau in der Familie und Gesellschaft beleuchtet. Interessant war es zu hören, wie in den einzelnen Herkunftsländern die Frauen sich nicht so zu behaupten wissen wie im westlich-modernen europäischen Abendland. Emotional, hitzig und lebhaft ging es durchgehend im kurzweiligen Workshop zu und am Ende war man sich einig, dass man mehr Zeit gebraucht hätte. Frauenwahlrecht, Emanzipation und gesellschaftliche Umbrüche führten im aufgeklärten säkularen Europa dazu, dass sich Frauen mehr und mehr zu behaupten wussten und noch heute wissen.
Während es in Deutschland vor allem erfolgreiche Durchbrüche im bis dahin starren Gesellschaftssystem gab, kannten die vor allem islamisch geprägten Länder des Nahen Ostens keine aufklärerischen und reformierten Momente in dem Maße, wie man es beispielsweise in Deutschland und Frankreich, den heutigen “Motoren” der EU, erlebte.
Themen während der zweistündigen Veranstaltung waren Tabubrüche in der Gesellschaft, der aufgeklärte Umgang mit der Sexualität, das Flirt- und Kennenlernverhalten in Europa sowie die traurigen dunklen Momente von Morden und Vergewaltigungen von Frauen beispielsweise in Freiburg durch bestimmte Personenkreise. Gefragt wurde auch, welchen Wert die Frauen heute haben und ob Frauen, die geflüchtet sind, eine andere bessere Wertschätzung in Deutschland in ihrem Frausein erleben.
Für einige teilnehmende Frauen müssen wohl Gesichtspunkte der Mode oder Badekleidung neu gewesen sein. Und auch die Frauenbewegung wurde ihnen näher gebracht. Allein schon deswegen hatte sich ein Besuch der Veranstaltung gelohnt. Von Ghania Benaissa und Veronika Paskiel wurden am Ende des Workshops Teilnahmebetätigungen verteilt.
Dennis Özkan / Hornberg