Einheit in Vielfalt: Der Mauerfall vor 30 Jahren und die deutsche Identität

Exkursion zum Bonner Kanzlerbungalow anlässlich der Feierlichkeiten der deutschen Einheit und des Mauerfalls am 8. Oktober 2019 im Rahmen des vom BAMF geförderten Integrationsprojektes „Mein neues Leben in Deutschland – Neue Heimat Bonn/Rhein-Sieg“.

Zusammen mit mehr als 20 Personen aus der Integrationsarbeit, Migranten und Interessierte besuchte die AEF – Spanische Weiterbildungsakademie e.V. anlässlich der Feierlichkeiten der deutschen Einheit und der 30. Jährung des Mauerfalls den Kanzlerbungalow der Bundesstadt Bonn. Die AEF hat entschieden mit zugewanderten Menschen diesen geschichtsträchtigen Ort zu begehen, um sich die identitätsstiftende Bedeutung der Teilung und Einheit Deutschlands in Erinnerung zu rufen.

Bereits während der Anreise macht sich die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Stadt Bonn anhand einer Vielzahl von Denkmälern und ansässigen politischen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen bemerkbar. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Bundeskanzleramtes ist heute das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) angesiedelt und verhindert die freie Sicht auf den Kanzlerbungalow, Residenz der westdeutschen Bundeskanzler. Die Teilnehmer, die aus Ländern, wie zum Beispiel Pakistan, Russland, Marokko, Italien oder der Türkei stammen, sind beim Anblick des Kanzlerbungalows sehr überrascht, haben sie sich doch ein pompöses Gebäude ausgemalt. Stattdessen erblicken sie ein ebenerdiges, sehr spartanisch eingerichtetes und weit entfernt von pompös wirkendes Gebäude.

Während des geführten Rundganges durch den offiziellen Gebäudeteil, in dem sich bereits Michail Gorbatschow oder auch Lady Diana zu Treffen mit den Bundeskanzlern aufhielten, als auch durch den nichtöffentlichen Teil, in dem der Kanzler mit seiner Familie wohnte und lebte, beeindruckt das Gebäude durch seine Schlichtheit und Bescheidenheit. „In der Nachkriegszeit wollte man nicht den Eindruck erwecken, die Kanzler lebten hier in Saus und Braus, während die Menschen draußen mit den Folgen des verheerenden Krieges zu kämpfen hatten. Vielmehr sollte die Kanzlerresidenz einem gewöhnlichen Wohnhaus gleichen, fern von Luxus und Überfluss“, hört die Besuchergruppe während der Führung.

An diesem Ort ebnete der Einheitskanzler Helmut Kohl den Weg für eine Wiedervereinigung der deutschen Länder und lud bedeutende Persönlichkeiten der Sowjetunion zu Gesprächen nach Bonn ein. Dass Integration ein zweiseitiger Prozess ist, bezweifelt an diesem Tage keiner. Die immense Bedeutung der Kenntnis von diesem Kapitel der deutschen Geschichte ist allerdings absolute Grundlage um verstehen zu können, wie sich die Identität der Deutschen bis heute konstruiert und entwickelt hat. „Ich fand es sehr interessant zu sehen, wie stark der Demokratiegedanke in diesem Gebäude deutlich wird: die Fassaden bestehen größtenteils aus deckenhohen Fenstern durch die man ungehindert hineinblicken kann. Somit wird der Eindruck vermieden, hier würde hinter verschlossenen Türen gearbeitet“, resümiert ein Teilnehmer im Nachgang, als man zur gemeinsamen Reflektion und Austausch der gesammelten Eindrücke im Café im Haus der Geschichte einkehrt.

Im Rahmen des Integrationsprojektes „Mein neues Leben in Deutschland – neue Heimat Bonn/Rhein-Sieg“ sind weitere Exkursionen und Informationsveranstaltungen, als auch Workshops geplant. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme oder auch Kooperation haben, melden Sie sich gerne bei uns!

AEF Troisdorf
Salvatore Mancuso
Tel: 02241 261 56 12
Mail: mancuso@aef-bonn.de

AEF Bonn
Artur Kalnins
Mail: kalnins@aef-bonn.de

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